Nach Unfall 500 Liter wassergefährdendes Herbizid ausgetreten
In den frühen Abendstunden des 19. April wurde die FF Karlstetten telefonisch zu einem Schadstoffeinsatz im Ortsgebiet alarmiert. Einem ortsansässigen Landwirt war die Pflanzenschutzspritze vom Traktor gekippt, der Tank platzte auf und etwa 500 Liter spritzfertiges Herbizid war ausgetreten. Die Feuerwehr konnte ohne Verzögerung ausrücken, da sich zum Alarmierungszeitpunkt etliche Mitglieder im Feuerwehrhaus befanden.
Die Erstmaßnahme am Einsatzort stellte die Abdichtung des Regenwasserkanaleinlaufs dar. Anschließend wurde mit Chemikalienbinder die auf der Straße stehende Flüssigkeit gebunden. Eine mit Herbizid gefüllte jedoch glücklicherweise verstopfte Regenrinne wurde mit Hilfe eines Nasssaugers abgepumpt. Schließlich wurde beim Auslauf des Regenwasserkanals, der in die Fladnitz führt, festgestellt das eine unbekannte Menge des Herbizids bereits in den Bach eingelaufen war. Daher errichtete die Feuerwehr einen Staudamm und konnte so ein Abtreiben der Chemikalie verhindern.
Das verunreinigte Wasser im Staubereich wurde in Rücksprache mit der Technischen Gewässeraufsicht der Bezirkshauptmannschaft und des Bürgermeisters der Marktgemeinde Karlstetten mit Hilfe eines Vakuumfasses abgesaugt. Nach Kontrolle durch die Beamten der Bezirkshauptmannschaft und abschließenden Reinigungsarbeiten konnte die Feuerwehr zirka drei Stunden nach Einsatzbeginn wieder einrücken.
Dank der richtigen Reaktion des Landwirts, des schnellen Eingreifens der Feuerwehr und der guten Zusammenarbeit mit den Behörden konnte ein größerer Umweltschaden verhindert werden.
Eine Info am Rande:
Dieser Einsatz stellte die Premiere für den Einsatz der am Tanklöschfahrzeug mitgeführten Schadstoff- und Schanzausrüstung dar. So wurden am Tanklöschfahrzeug mitgeführte Schaltafeln, Deckenstützen, chemikalienbeständige Plane, Chemikalienschutzhandschuhe und -stiefel, Chemikalienbinder und Kanaleinlaufabdichtungen erfolgreich zum Einsatz gebracht und es musste nicht auf Spezialkräfte zurückgegriffen werden, deren Eintreffen in diesem Fall reichlich spät erfolgt wäre.